Vorurteile und Mythen

Vorurteile und Mythen

Wir imkern aus Leidenschaft mit der Dunklen Biene und werden immer wieder mit Vorurteilen zu dieser Biene konfrontiert, obwohl die meisten Imker, welche die Dunkle Biene verurteilen, nie eine Dunkle Biene gepflegt, geschweige denn mit einem Volk der Dunklen Biene gearbeitet haben. Darum möchten wir einmal auf diese Vorurteile eingehen.

Das meiste was verbreitet wird sind einfache Mythen die wir gerne ausräumen.

Vorab einmal die Rassetype Beschreibung der Dunklen Biene

  • unerreichte Winterhärte
  • geringe Schwarmneigung (öfter stille Umweiselung)
  • der Trachtsituation angepasster Brutrhythmus (Brutpausen)
  • Langlebigkeit der Einzelbiene
  • unruhiger Wabensitz – Wabenflucht (Grund für häufige Fehlinterpretation)
  • weniger Verflug (geringere Reinvasion von Varroa)
  • große Flugkraft, größerer Flugradius
  • Sanftmut
  • ausgeprägte Fluglochwache

Dunkle Bienen am Flugloch
Dunkle Bienen am Flugloch
Foto: Rainer Höft
Dunkle Bienen an der Klotzbeute von Rainer Höft
Dunkle Bienen an der Klotzbeute von Rainer Höft
Foto: Rainer Höft

Die Dunkle sind alles Stecher, das war das Allererste was ich hörte als ich dem Ersten erzählte das ich die Dunkle Biene halte.

Ja die Dunkle Biene hat einen Stachel und weiß auch wann Sie Ihn benutzen muss und ja wenn Sie sticht brennt es auch mehr wie bei anderen Rassen.

Wenn man aber weiß wie man mit Ihr umgeht, ist auch die Dunkle nur eine Gewöhnlich Biene, die im wesentlichem weniger sticht als alle anderen Rassen.

Wichtig ist man sollte wie früher etwas auf das Wetter achten, bei schwüler Gewitterluft mag Sie nicht gerne gestört werden.

Sie reagiert auf quetschen und rollen Ihrer Schwestern, was wenn man mal drüber nachdenkt auch normal sein sollte.

Ein Schied außen was man als erstes zieht um Platz zu schaffen ist hierfür die einfachste Lösung.

Man sollte wie mit jeder anderen Rasse ruhig mit Ihr arbeiten.

Da machst du den Deckel auf und wirst sofort angegriffen.

Hier muss man einmal verstehen was da passiert,

auch wir haben Völker wo wir die Beute öffnen und es stürmen Bienen oben aus dem Volk, das ist aber nur bei wenigen Herkünften so.

Wir haben schon vielen neugierigen Imkern unsere Bienen gezeigt und verweisen auch auf diese Eigenschaft, da sie natürlich gegeben ist.

Die Bienen fliegen auf, schauen sich tatsächlich an wer stört, umkreisen einen und fliegen dann zurück zum Flugloch, noch nie wurden wir genau dabei angegriffen und gestochen. Nur wenn ich dann hektisch werde und das Verhalten nicht kenne, wird es immer mit Aggressivität verwechselt.

Die einfachste Lösung ist, Beute öffnen, ein zwei Schritte bei Seite gehen, meist ist das ganze nach 10 bis 20 Sekunden vorbei und man arbeitet wie immer mit den Bienen.

Ihr mit der Dunklen Biene, werft die Zuchtbemühungen um 50 Jahre zurück

Darauf gehen wir sehr gerne ein!

Hier stellt sich die Frage, warum sollte die Dunkle Biene die Zuchtarbeit von so vielen Jahren zur Nichte machen?

Sie ist doch auch eine Biene die Ihre natürlichen Eigenschaften weiter gibt.

Wenn wir als Imker die obige Rassebeschreibungen lesen sollten wir uns doch alle einig sein, dort stehen keine Fehlverhalten.

Aber trotzdem einmal drauf eingegangen.

Deutschlandweit auf dem Festland, kann man nur mit einem Schutzradius von 10km seine Bienen rein verpaaren. Stellen Sie sich also die Frage wie viele Imker in diesem Radius, Bienen halten und welche Rassen haben diese Imker haben. In der Regel findet man dort Carnica, Buckfast, gelegentlich auch Ligustica so dass man davon ausgehen kann, dass es fast nicht möglich ist hier Reinzuchten zu erhalten.

Bei Hybridisierungen aller Rassen in den F2-F3 Generation kommt es immer wieder zu Völkern, die Eigenschaften aufweisen, die man an seinen Völkern vorher nicht hatte.

Die Dunkle Bienen sind Schwarmtreiber

Die Dunkle Biene gilt im allgemeinen als Schwarmträge, meistens kommt es ehr zur stillen Umweiselungen als zu Schwärmen.

Bei falschem Umgang in der Honig Saison kommt es sehr wohl zu Schwarmzellen!

Und was ist der Fehler?

Man muss dazu wissen, dass die Dunkle Biene anders wie die meisten Hochzuchtbienen Ihren Honig Brutnestnah einlagert, Sie braucht immer das Gefühl, sie habe noch genug Platz.

Wenn man also neue Honigräume dazu gibt gehören diese immer unter den vollen Honigraum und nicht oben aufgesetzt.

Die Dunkle an einer Weidenblüte
Die Dunkle an einer Weidenblüte
Foto: Rainer Höft

Die Dunklen Bienen bringen ja kaum Honig!

Auch das ist nur bedingt richtig, wie schon beschrieben, lagert die Dunkle Biene Ihren Honig Brutnestnah ein, wenn man also Hochleistungsbienen mit der Dunklen Biene vergleicht holt sie in normalen Jahren etwas weniger Honig, ja dem geben wir Recht.

Aber auch hier werden oft Fehler des Imkers gemacht.

Denken wir zurück an die Brutnest nahe Einlagerung ist die Lösung dazu recht einfach.

Ich gehe mal auf unser Standard Maß DNM ein.

Viele Imker mit Hochleistungsbienen arbeiten mit zwei Bruträumen, das braucht die Dunkle Biene nicht und ist auch in der Regel schon der erste Fehler.

Mit der Dunklen Biene arbeiten wir immer auf einen Brutraum, da eigentlich keine Königin egal welcher Rasse in der Lage ist, in einem Brutzyklus zwei komplette Bruträume zu bestiften.

Und die Rechnung ist ganz einfach, in der Hauptsaison legt eine Königin ca. 1500 bis 2000 Stifte gehen wir mal von 2000 aus und Rechnen mal 21 Tage mal 2000 Stifte macht 42000 Zellen eine Wabe DNM hat ca. 5200 Zellen.

Also rechnet man nun diese 42000 Stifte durch die 5200 Zellen macht der benötigte Platz in einer Zarge 8,08 Waben DNM die anderen 2-3 sind also nur Reserve für Futter und Pollen.

Also bitte Imkert mit der Dunkle Biene mit einem Brutraum und gebt Ihr Platz im Honigraum, dann klappt es auch mit dem Honigertrag bei der Dunklen Biene.

Des Weiteren ist die Dunkle Biene in schlechteren Jahren in der Lage höhere Erträge zu bringen, da Sie bei schlechterem Wetter durch Ihre enorme Flugkraft aufweist und auch einen größeren Flugradius hat.

Im Übrigem ist es auch so, dass der Honig der Dunklen Biene aromatischer ist, als der anderer Rassen. Sie ist in der Lage deutlich mehr Blüten zu nutzen wie andere Rassen.